Mit den Blütenwegjazzern auf der Donau unterwegs - ein Reisebericht

Hier folgen noch viele schöne Fotos!

Im Januarheft 2025 des Durchblick erschien das Inserat von Reiseberaterin Tanja Formatschek erstmals mit dem Angebot der Donaureise mit den Blütenwegjazzern, und wir meldeten uns sofort an. Denn es sollte zwei Konzerte an Bord der Arosa Bella geben! Tatsächlich waren es dann doch eher drei, denn für das Gruppenfoto, das Tanja von all ihren Reisen macht, traf man sich auf dem Achterdeck. Wir waren eine ganze Gruppe aus dem Odenwald und dem südhessischen Raum, und damit das Foto auch gut wird, spielten die Blütenwegjazzer einfach mal kurz auf. 
Auf diesem Foto sieht man neben der "Mein-Urlaubsglück"-Gruppe von Tanja auch, daß hier drei Donaukreuzfahrtschiffe nebeneinander am Pier lagen. Denn schon am dritten Tag waren wir in Wien gestrandet. Die Donau hatte Niedrigwasser, so daß es für die Richtung Budapest folgenden Schleusen nicht genügend Wasser gab und die Schiffe nicht passieren konnten. 
Gestrandet in Wien: das bedeutete nicht, daß jetzt nichts mehr vorwärts ging. Das 54-köpfige Besatzungsteam der Arosa Bella hat für solche Fälle fertig ausgearbeitete B-Pläne und perfekte Routine statt Improvisation parat, und so konnten wir trotzdem per Bus bis Bratislava kommen, danach wurde ersatzweise ein Ausflug nach Linz und Salzburg angeboten. Ausflüge gab es jeden Tag in dieser erlebnisreichen Woche, immer perfekt organisiert mit hervorragenden Stadtführerinnen und -führern.
Tanja Formatschek bietet begleitete Gruppenreisen seit 2007 an, als sie sich selbständig machte. Die "Generalprobe" war eine begleitete Fangruppenreise mit den Original Blütenwegjazzern nach Kapstadt 2006. Vier Konzerte gab es in Kapstadt,  die Gagen spendeten die Musiker für afrikanische Straßenkinder. Schon zwei Jahre vorher, 2004, konnte die Band ihr 25-jähriges Bestehen feiern. Als „Botschafter der Bergstraße“ warben sie für ihre Heimat und wurden in New Orleans, wo sie mit über 100 Fans Konzerte gaben, promt zu „Ehrenbürgern von New Orleans“ ernannt. Nach dem „Hurrikan Katrina“ spendeten die Jazzer über Benefizkonzerte 7.000 Euro für kranke Musikerkollegen in New Orleans. Diese Reise war von der damals noch bei einem Reisebüro angestellten Tanja Formatschek (gelernte Reiseverkehrskauffrau - schon immer ihr Wunschberuf!) als Assistentin mit organisiert worden. Das wurde der Grundstein für die langjährige Freundschaft zwischen der Reiseveranstalterin und der Band. Tanja ist zudem seit 2012 im Vorstand des Fanclubs und war von 2013 bis 2022 die erste Vorsitzende. Der Fanclub von ursprünglich 30 Fans auf inzwischen 230 Fans angewachsen ist. Aus der ersten Fanreise nach New Orleans wurden im Laufe der Jahre fünfzehn Reisen, immer perfekt organisiert und in sehr herzlichem Rahmen gestaltet. Stets begleitet Tanja persönlich die Reisen.
Im ersten Jahr ihrer Selbständigkeit als Beraterin bei "Mein Urlaubsglück" organisierte Tanja ihre erste eigene Gruppenreise, die 2008 nach Namibia führte. Daraus entwickelte sich ein Selbstläufer: der zufriedene Kundenstamm sorgte per Empfehlung für immer weitere Stammkunden.  
So entstanden auch die Frauenreisen: als bei einer Yoga-Gruppenreise nach Indien zufällig nur Frauen in der Gruppe waren, entstand der Wunsch, in ähnlich entspannger Atmosphäre weitere Gruppenreisen nur für Frauen zu machen. Zahlreiche Sozialkontakte festigten sich während solcher Frauenreisen. Tanjas beliebte Wanderreisen entwickelten sich aus dieser Erfahrung, auch aufgrund des Nachhaltigkeitsgedankens, und nicht nur für  Frauen. Es werden von lokalen Wanderführern Touren in verschiedenen Schwierigkeitsgraden durchgeführt. Vortouren führt Tanja immer persönlich durch, so daß sie oft nicht zuhause sein kann. Die Betreuung der drei Kinder klappte aber dadurch gut, daß die ganze Familie mitmachte. Zudem kann sie - wenn sie nicht unterwegs ist - von zuhause aus arbeiten und so viel mehr Zeit mit ihrer Familie verbringen als von einem externen Arbeitsplatz aus.
Vier bis fünf Reisen pro Jahr kommen so zustande. Klasse statt Masse: enge persönliche Kontakte zu ihren Kunden sind ihr wichtig. Und so sind auch wir jetzt Fans von Tanja Formatscheks sehr persönlichem "Urlaubsglück".
Kreuzfahrten sind eigentlich nicht unser Ding, vor allem nicht auf diesen "Offshore-Hochhäusern" mit 3000 Passagieren. Die konnten wir letztes Jahr in Honnigsvag (Norwegen, Nordkapp) bewundern, als wir mit unserem Hurtig-Schiff und 200 Mitpassagieren an Norwegens Küste entlang fuhren. Dieses Jahr war nun die Donau dran, und wenn die Schiffahrt tatsächlich nur von Passau bis Wien und zurück ging, war es trotzdem eine wundervolle Reise. Hätten wir gewollt, so hätte man uns bei der Rückkehr von Bord rollen müssen, so gut war das Essen. Stattdessen haben wir neben sieben Landausflügen nach Wien bei Tag und bei Nacht, zum Wiener Zentralfriedhof, nach Bratislava, Dürnstein und Stift Melk, Linz und Salzburg, außerdem eine Schiffsführung hinter die Kulissen der Arosa Bella mitgemacht. In den "Katakomben", wo die Passagiere normalerweise nicht hinkommen, war es ganz schön eng. Die Donaureisen dauern immer sieben Tage, dann verlassen die Passagiere das Schiff, und bevor die nächsten an Bord dürfen, muß alles geputzt werden. Das bedeutet z.B. 600 kg Bettwäsche und Handtücher, aber auch die Uniformen der Besatzung. Nur eine einzige Person arbeitet in der Wäscherei, die mit vier Profiwaschmaschinen, einem riesigen Trockner und einer Mangel ausgestattet ist. Aber auch ein Bügelbrett steht hier auf engstem Raum, und für das Bügeln eines Herrenhemdes braucht der Mann am Bügeleisen genau eine Minute!
240 Kubikmeter Trinkwasser hat das Schiff gebunkert, das reicht inklusive Wäschewaschen für zwei Fahrten. Diesel wird bei Niedrigwasser weniger gebunkert, aber die beiden Schiffsdiesel à 1100 PS haben natürlich ordentlich Durst. Als sich in Wien an den insgesamt zwölf Liegeplätzen jeweils drei der "gestrandeten" Schiffe eingefunden hatten,  roch es daher über der Donau ein wenig. Denn die Landstromanlagen werden gerade erst errichtet. Neben dem Maschinenraum und den Räumlichkeiten auf dem Personaldeck durften wir auch einen Blick in die Steuerkapsel des Kapitäns werfen. Diese ragt normalerweise über das Oberdeck hinaus und kann bei Unterfahrung von Brücken eingezogen werden. Die Crew aus 14 Ländern teilt sich jeweils zu zweit eine enge Kabine, während die Passagierkabinen behaglich und geräumig sind. Trotzdem kommen über 90 % der Besatzung im folgenden Jahr nach der Revisionspause im Winter gern wieder an Bord.
Am letzten Abend auf der Donau heizten die Original Blütenwegjazzer der Fanclub-Gruppe ordentlich ein, und manche Dame, die bereits fünfmal "sweet little sixteen" war, zertanzte sich zu Blue suede shoes die Füße, die noch von der Kopfsteinpflasterführung in Linz weh taten. 
Extra für Tanja spielten sie "fly me to the moon", da sie wissen wie gerne Tanja reist - zu den abgelegensten Orten... Aber sie kommt immer gern wieder zurück, um die nächste Reise zu organisieren!

https://mein-urlaubsglueck.de/tanja-formatschek/
https://bluetenweg-jazzer.de/ und https://fanclub-bluetenwegjazzer.de/