Glückssteine und Sternenstaub...

Glückssteine und Sternenstaub - so tragen wir alle gegenseitig zu unserem Glück bei:

Alles das, was ihr euch selber wünscht, das wünschen euch alle die auf diesen Seiten etwas zu wünschen haben, und zwar von ganzem Herzen.

Was, ihr glaubt nicht an Kobolde? Nicht an Elfen, Feen, Zwerge und Trolle? Am Ende nicht mal an Drachen??!
Dann - tja dann wissen auch wir Kobolde nicht, wie es mit euch weitergehen soll...

Das Vermächtnis der Weißen Wölfin

Es war einmal ein alter Jägersmann, der lebte tief im Wald in einer Hütte, auf einer winzigen Lichtung inmitten hoher schweigsamer Buchen, beschützt von einem Holunderbusch, der nahe des Brunnens wuchs. Schon seit Urzeiten lebte hier immer ein Jägersmann, der den Brunnen im Wald hütete, und das war eine wichtige Sache. Denn einst lange vor dem Beginn unserer Zeit gab es ein Vermächtnis, eine Abmachung zwischen dem alten Geschlecht der Wulfen und den Menschen, die zu jenem verlassenen Ort fanden. Der Ort, seit Urgedenken Wulfenborn oder Wolfsborn genannt, war seit grauer Vorzeit Tränkbrunnen derer von Wulfen. Doch auch die Bauern führten ihr Vieh hierher zur Tränke, und sie fürchteten sich vor den Wölfen. Und so kam es zu jenem Abkommen, in dem die Menschen und die Wölfe ihr Miteinander festlegten. Man muß nämlich wissen, daß es nicht der Mensch war, der den Wolf bändigte. Die vielen schönen Märchen, in denen ein böser Wolf auftaucht, die brauchen ihn eigentlich nur, damit etwa unartige Kinder ihre Lektion aus der Rotkäppchen-Affäre lernen können.

Das Märchen von der Waldkiefer auf dem Auerbacher Schloß

Von einer ganz besonderen Holzschnitzerei  erzählt diese Geschichte: auf der Mauer von Schloß Auerbach hoch über dem Tal der Bergstraße wuchs vor ungezählten Jahrhunderten ein Bäumchen, eine Waldkiefer. Klein war es von Wuchs, denn die Mauersteine waren karg. Doch als das Bäumchen sieben mal siebzig Jahre alt war, da kam ein Holzfäller und schlug es ab. Glücklicherweise geriet das Bäumchen dann als gutes Schnitzholz in die Werkstatt eines Holzschnitzmeisters. Der fertigte aus seinem Holz eine Wiege für das Herrscherpaar auf dem Schloß, denn ihnen sollte bald ein Sprößling geboren werden. Der Junge wuchs heran, wurde ein prachtvoller Ritter und zog hinaus in die weite Welt. Dabei kam er auch in die hohen Berge, wo die Waldkiefern krumm und gebückt wuchsen. Von einer nahm er als Andenken einen Kiefernzapfen mit. 

Das Waldtelefon

 - in Märchenbildern muß es stets ein Fliegenpilz sein, obwohl er gar nicht am liebsten im Wald lebt, sondern unter lichten Birken am Feldrain - der Fliegenpilz also kennt sie alle, die Märchenwesen.

Denn, was kaum jemand weiß: er ist nicht nur für Hexen wichtig, die aus ihm ihre Flugsalbe herstellen, er ist auch das allgegenwärtige Waldtelefon der Kobolde, Gnome, Trolle und Elfen! Denn in der Tat sind alle Pilze des tiefen Waldes unter der Erde miteinander verbunden - über ein Land so groß wie ein Königreich!

Die drei Wünsche - aus betriebswirtschaftlicher Sicht...

Wollen wir liebe Märchenfreunde einen Ausflug ins Märchenland unternehmen, auf der Suche nach dem Glück?

So folgt mir in ein beschauliches Dorf, gleich unterhalb eines hohen herrschaftlichen Schlosses, am Rande eines tiefen undurchdringlichen Waldes. Im Dorf lebt ein Schuster, der sich redlich von seiner Hände Arbeit ernährt. Eines Tages fertigt er ein Paar wunderschön gearbeiteter geknöpfter Stiefel aus allerfeinstem Ziegenleder für die Dame des Schlosses, und erhält zum Dank ein Säckchen voll glänzender Dukaten.

Wäre er nun ein wahrer Unternehmer - und wären wir, liebe Märchenfreunde, nicht gerade mitten in einem Märchen - so würde er sich damit einen ordentlichen Vorrat an gutem Leder, neuem Werkzeug und vielleicht auch ein neues Licht für seine Werkstatt anschaffen.

Über das Kleine Volk...

 Anne Meyer: Botschafterin zwischen den Welten

Scheu sind sie, die Wesen vom Kleinen Volk - kaum, daß je eines Menschen Auge einmal eines erblickte! Verborgen in Baumhöhlen, unter Moospolstern, in Blütenkelchen und zwischen Grasbüscheln huschen sie herum: die Kobolde, Gnome, Trolle, Elfen und die sogenannten schrägen Gestalten, die sich nirgendwo zuordnen lassen, und die es dennoch gibt - mitten unter uns!

Aber ich kenne einen Ort, an dem man auch als Mensch - mit groben Ohren, schlechten Augen und noch schlechterem Atem - ungestört einen Blick auf sie werfen kann: im WeltWichtelWissen im Zauberheim von Anne Meyer aus München, genauer gesagt . Sie muß insgeheim eine vom Kleinen Volk sein, diese Anne Meyer. Hätte sie sonst so genaue Kenntnis erhalten, wie ein Blätterkobold aussieht, welche Kleidung Gnome bevorzugen, und daß Trolle recht gern mal einen über den Durst trinken?

Das Geheimnis des Kristallberges

Im hohen Wald, zwischen starken Buchenstämmen und im Holunder, im Haselbusch und zwischen den Brennesseln - da huschen in der lauen Johannisnacht die G’hannsfinkelchen durchs dunkle Blau. Sogleich wenn die Dämmerung sich in Schwaden von Feenhaar dunkler und dunkler über den Wald senkt, entzünden sie ihre grünen Laternchen und schweben zauberhaft durch die Luft.

Doch bevor es so weit ist, ist einiges zu tun: der Bergkristall muß in dieser Nacht blinken und glänzen!

Der Kandsfinkelchenkristall

In der Tiefe der Felsen im Felsenmeer, verborgen unter Sternchenmoos und Mondscheinfarn, da lebt die Johannisfee.

Und in jedem Jahr am Johannisabend wanderten einst die Menschen aus den Dörfern hinauf zu den Felsen, strichen mit den Händen zart über das Sternchenmoos der Felsen und benetzten es mit taufrischem Johanniswasser.

Dieses Wasser mußte von einer Jungfrau „unbeschrien“ - also in tiefem Schweigen und mit großer Ernsthaftigkeit - in den frühesten Morgenstunden aus dem klaren Quell des Felsenmeeres geschöpft und ebenso schweigend ins Haus gebracht werden. Nur so konnte das Johanniswasser dem Haushalt und seinen Bewohnern - den menschlichen,  den tierischen und den Zauberwesen wie Kobolde und Hausgeister - ein ganzes Jahr lang zu Glück und Zufriedenheit verhelfen. Ein paar Tropfen von diesem Johanniswasser also mußten am Abend bei Sonnenuntergang auf das Sternchenmoos geträufelt werden, auch dies in tiefem Schweigen und mit großer Ernsthaftigkeit.

Der Klabautermann

Auf unserer Reise über die deutsche Märchenstraße durch die Landschaft der Brüder Jakob und Wilhelm Grimm kommen wir früher oder später auch nach Bremerhaven, wo die Weser in die Nordsee mündet. Um Windjammer und Drachenboote, um sagenumwobene Schifffahrt geht es hier, und um den Klabautermann.

Und was glaubt ihr wohl, wer der Klabautermann ist!

"Ein polterndes, zwergenhaftes Männchen, das auf Schiffen sein Unwesen und allerhand Schabernack treibt, aber auch der Mannschaft zur Hand geht und sie beschützt." So steht es zu lesen im WeltWichtelWissen. Der Klabautermann diene oft als Ausrede für unerklärliche Vorgänge auf Schiffen, so heißt es dort.

Ein Mohnblumentraum

„Ei wie allerliebst und fein komm ich daher! Eine Elfe vom Hulduvolk auf der Eisinsel hat mich geherzt und geküßt - deshalb ist auch mein hübsches gelbes Kleidchen etwas zerknittert. Aber wer wollte sich schon beschweren, wenn er von einer Elfe geküßt wurde! Seht her, hier habe ich noch eine Prise Elfenstaub - goldgelb rieselte sie auf meinen Rock.“

So wisperte es zart im dichten Grase, für unsere Menschenohren kaum zu vernehmen. Doch wer - wie ich - stille hält und auf das zu lauschen versteht, was sich im letzten Vollmondgespinst vor Sonnenaufgang auf der Zauberwiese, gleich hinter dem Gruselwald am Fuß der Glasberge, so tut...

Das Märchen vom Apfelbäumchen, das in die weite weite Welt wollte...

Da! Ich höre es schon wieder, das Bitten und Betteln: „Kieselbart! Erzähl uns doch noch einmal das wunderschöne Apfelmärchen von gestern! Wir wollen es noch einmal hören, und der brummdicke Boskopp ist extra herübergekommen, weil er es auch gern hören möchte!“ So geht das nun schon seit einer Woche, und alle waren sie seither da und haben sich das Märchen angehört: die liebreizende Gewürzluike, der vornehme Kaiser-Wilhelm-Apfel, der glanzbäckige Maunzenapfel und Krummstiel aus dem Rheinland, der sanfte Jakob-Fischer-Apfel und der genügsame Beerbacher Taffetapfel.

Die Wunschkartoffel

Ein Märchen von Marieta Hiller, zur Zeit der Kartoffelfeuer im September 2012

Einst vor vielen Jahren, als das Leben auf dem Land und im Wald noch beschwerlich war, da begab es sich, daß Jakob, ein armer Köhlerjunge, einmal aus dem tiefen Wald hinunter ins Dorf mußte, um für seine Mutter Mehl zu mahlen.
Es war gerade zu Anfang der Herbstzeit, und die Mutter hatte die Getreidekörner im Morgengrauen vom Feld gelesen, als der dicke Bauer noch bei seinen Kühen war. Frühstück hatte es keins gegeben, denn es war nichts mehr in den Schubladen und Schüsseln, was man noch hätte essen können, und so knurrte Jakobs Magen sehr.

Märchenhafte Apfelgeschichte von Kobold Kieselbart

Das älteste Märchen der Welt - mit einigem Wahrheitsgehalt, so wie alle Märchen! - ist wohl die Geschichte der Vertreibung aus dem Paradies. Eva sollte nicht vom Baum der Erkenntnis naschen, doch was tat sie? Sie naschte nicht nur selbst, sondern ließ auch ihren Adam probieren. Und schwupps: schon war die Schlange da und sorgte für mächtig Durcheinander im Paradies. Den Apfel aber, den Eva vom Baum gepflückt hatte, den muß sie wohl heimlich mit rausgeschmuggelt haben. Nicht einmal die Erzengel mit ihren Flammenschwertern haben es bemerkt. Und dann ließ sie ihren Adam schuften und schwitzen. Der Garten Eden war futsch, der heimische Obst- und Gemüsegarten aber wollte jetzt gepflegt werden. Und wofür hat man denn einen Mann, wenn nicht zur Gartenarbeit - so dachte sich Eva.

Und sie nahm die witzigen fünf Bübchen aus ihren fünf Stübchen im Herzen des heimlich entwendeten Apfels und wies Adam an, sie zu hegen und zu pflegen, bis starke Apfelbäume aus ihnen geworden wären. So kam wohl der Apfel in die Welt. Ich weiß, andere erzählen diese Geschichte gaaanz anders...