Apfel: seit 6000 Jahren!

Im Neolithikum wird der Mensch seßhaft und beginnt die Landschaft zu pflegen: Kaum hat der Mensch das Jagen und Sammeln aufgegeben und sich am heimischen Herd niedergelassen, beginnt er auch schon, besonders nahrhafte Pflanzen zu hegen und zu züchten. Er optimiert sie so, daß sie besseren Ertrag bringen, schmackhafter sind, größer werden. Seit jener Zeit kennt man die Technik des Pfropfens, denn der Apfel ist spalterbig. Zur Verbesserung gewünschter Sorten ist daher eine aufwendige Pflege notwendig. Ins kalte Germanien allerdings kam der Kulturapfel erst mit den alten Römern. Einen Holzapfelfund aus einer Bandkeramikersiedlung in der Heilbronner Gegend konnte man auf ein Alter von 6000 Jahre datieren.

Herbstgedicht

Ich bin der Herbst...

Ich bin der Herbst,
fauche mit dem Sturm,
flüstere im dürren Laub
und färbe rote Apfelwangen.
Ich bin der Herbst,
wate in Morgennebeln,
webe Spinnfäden in Luftgärten
und werkele unter Kastanienbäumen.
Ich bin der Herbst.
Male Baum und Strauch bunt
und morgens glitzernden Raureif,
mitunter auch Schnee,
ich bin der Herbst.
Bin wie ich bin.
Ich, der Herbst.
16102016, Birgit Helfricht (siehe auch ihr Buch Bezaubernder Odenwald!)

Ostereier färben mit Naturfarben

Rotkohl, Tee und Läuse

Zwiebelschalen sind die bekanntesten Farbgeber für traditionell gefärbte Ostereier, auch Rotkohl und Tee sowie die Koschenille-Laus, bekannt von Schminkfarben, ergeben hübsche Farbschattierungen. Von Pink über Blau bis Braun, marmoriert oder mit Zitronensaft beschrieben... Zum Färben mit Zwiebelschalen kocht man die Eier mit etwa zwei Handvoll Schalen in drei Litern Wasser auf und läßt sie dann je nach gewünschter Farbe zwischen 30 und 60 Minuten ziehen. Die Eier werden gelb, bordeaux oder braun.

Die vertrackte Geschichte vom süßesten Apfel

Sicher kennst du das: man beißt in einen duftenden rotbackigen Apfel, die glatte Schale knackt, der Saft spritzt. Aber ach, wie sauer! Der ganze Mund zieht sich zusammen - und da sagen die Erwachsenen auch noch „sauer macht lustig“.

Gesund seien sie auch, die Äpfel: „Ein Apfel am Tag vertreibt Kummer und Plag“. Und je sauerer, desto gesünder. War ja klar. Was gut schmeckt, kann nicht gesund sein: Gummibärchen, Plätzchen, Schokolade...

Aber müssen die Äpfel denn gleich soo sauer sein?

... Und sie taten sich gütlich

Märchenhafte Orte: in einem gemütlichen Gasthof trug es sich zu...

... und sie speisten und tranken  und taten sich gütlich an so mancher Leckerei, vergaßen auch nicht ihren Pferden den Habersack vorzusetzen. So hört es sich in vielen Märchen an, wenn - meist nach vollbrachtem Abenteuer und bestandenen Prüfungen - alle glücklich vereint schmausen.

Ein Festschmaus bildet ja auch stets den Abschluß einer Asterix- und Obelix-Geschichte. Nachdem die beiden furchtlosen Gallier den Römern mal wieder gezeigt haben, was so eine echte keltische Harke ist, versammeln sie sich um eine urgewaltige Tafel, die sich vor Köstlichkeiten biegt. Das eine oder andere gebratene Wildschwein darf dabei nicht fehlen.

Warum die Bienen so wichtig sind...

Wenn die Bienen verschwinden hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Das hat ein kluger Mensch gesagt: Albert Einstein höchstpersönlich!

Und in der Tat: kaum ein Lebewesen auf der Erde ist so wichtig wie die Biene. Es gibt einen aktuellen Kinofilm "More than Honey", in dem Regisseur Markus Imhoof dem rätselhaften, weltweiten Bienensterben auf den Grund geht.

Kochen wie die alten Römer

Rezeptsammlung des Marcus Gavius Apicius

(* um 25 v. Chr.; † vor 42), De re coquinaria („Über die Kochkunst“).

Die Sammlung wird geprägt von Absonderlichkeiten wie Flamingozungen als besondere Delikatesse, enthielt keine Maßangaben, dafür aber viele schwer zu beschaffende Zutaten. Plinius berichtet, daß Apicius die Idee aufbrachte, Schweine mit Feigen zu mästen, damit deren Leber später besonders wohlschmeckend würde. Daraus leitet sich der heutige Name für Leber in vielen Sprachen ab: von ficatum („mit Feigen versehen“) leitet sich ital. fegato, span. hígado und frz. foie ab.

Nach dem Tod des Apicius kam das Gerücht auf, er habe sich zu guter Letzt selbst vergiftet, weil er feststellen mußte, daß ihm nunmehr nur noch 10 Millionen Sesterzen zum Leben bleiben würden, nachdem er bis dahin bereits 100 Millionen für seine Küche ausgegeben hatte.

Der Apfel: eine römische Errungenschaft in Germanien

Die Römer brachten uns die Apfelbäume

„Ab ovo usque ad mala“ - zu deutsch „vom Ei bis zum Apfel“ umschrieb die Lieblings-Speisenfolge der alten Römer. Und dieses Menu hielten sicherlich auch die Römer in Germanien so ab, zumindest die Bessergestellten. Die Römer in Germanien, das ist ein mindestens so spannendes Thema wie die Römer in Gallien. Man denke nur an jenes kleine Dorf... Daß die Spuren der Römer, ihre Kultur, ihre Bauwerke und ihr Wissen nicht mit langweiligem Lateinunterricht in der Schule abgehandelt sind, das beweist der Odenwald als alter römischer Lebensraum in vielfältiger Weise. Der Limes im Osten, eine 80 km lange Spur aus der Zeit vor über 1900 Jahren, die römische Villa Rustica Haselburg und die mißglückten Werkstücke im Felsenmeer bei Reichenbach laden ein zu interessanten Ausflügen in die Hügel des Odenwaldes. Und wenn das Wetter mal nicht ins Grüne lockt, dann gibt es ringsum zahlreiche Museen, in denen römische Funde dargeboten werden. Was uns ganz besonders freut, ist die Tatsache daß die Römer einst den Apfel in den Odenwald brachten. Wer weiß was wir sonst heute als Stöffche trinken müßten! Die römische Hochkultur zeichnete sich durch hervorragende Organisation aus, alles war durchstrukturiert und es gab eine klare Hierarchie. Überall wo die römischen Legionen ihren Adler in den Boden rammten, sorgte die Provinzverwaltung dafür, daß neue Speisen und Gerichte ihren Weg zum Bauch der Welt, nach Rom, fanden. Doch auch umgekehrt fanden einige kulinarische Errungenschaften der Römer ihren Weg auf unsere Tische hier im rauhen Barbarenland. Der Apfel gehört dazu. Die Perser hatten bereits im 6. Jh v. Chr. Obstbäume, und über die Griechen kam das Wissen schließlich zu den Römern. Die entwickelten die Veredelung (Okulieren) und erhielten besonders gute Sorten über lange Zeiten sortenrein. Die Römer gaben den verschiedenen Obstsorten auch ihre Namen. Ab 800 v. Chr. verehrten sie die Göttin Pomona als Herrin des Gartens, des Obstes und des Obstbaus. Um 100 n. Chr. brachten die Römer schließlich ihre Kenntnisse und auch verschiedene Obstsorten nach Gallien und Germanien. Was die Römer am liebsten aßen, läßt sich heute nachvollziehen aus alten Quellen des Apicius, des Lucullus und anderer, wobei die Quellenlage teilweise sehr schwierig ist, denn die alten Rezeptbücher mußten schließlich viele Jahrhunderte überdauern (was sie oftmals leider nur in Form von Zitaten in späteren Werken schafften).

„Ab ovo usque ad mala - die alten Römer und der Apfel

Die Römer in Germanien, das ist ein mindestens so spannendes Thema wie die Römer in Gallien - ganz Gallien? Nein, ein kleines Dorf.... - wer kennt nicht diese Einleitung aus Asterix und Obelix!

Daß die Spuren der Römer, ihre Kultur, ihre Bauwerke und ihr Wissen nicht mit langweiligem Lateinunterricht in der Schule abgehandelt sind, das beweist der Odenwald als alter römischer Lebensraum in vielfältiger Weise. Der Limes im Osten, eine 80 km lange Spur aus der Zeit vor über 1900 Jahren, die römische Villa Rustica Haselburg und die mißglückten Werkstücke im Felsenmeer bei Reichenbach laden ein zu interessanten Ausflügen in die Hügel des Odenwaldes. Und wenn das Wetter mal nicht zu einem Ausflug lockt, dann gibt es ringsum zahlreiche Museen, in denen römische Funde dargeboten werden. Was uns ganz besonders freut, ist die Tatsache daß die Römer einst den Apfel in den Odenwald brachten. Wer weiß was wir sonst heute als Stöffche trinken müßten!

Mit dem eigenen Obstbaum die Apfelallergie vergessen

Alte Obstsorten liefern nicht nur gesunde, vitaminreiche Früchte zum Frischverzehr, für Säfte und Trockenobst, sie werden von Allergikern auch wesentlich besser vertragen als Neuzüchtungen aus intensivem Anbau. Wer beim Genuss des Golden Delicious aus dem Supermarkt mit schwellenden Schleimhäuten oder asthmatischen Beschwerden zu kämpfen hat, sollte - evtl. unter ärztlicher Aufsicht - einen Versuch mit unbehandelten Äpfeln heimischer Streuobstwiesen wagen, deren Allergengehalt in Sorten wie zum Beispiel Gravensteiner oder Goldparmäne wesentlich niedriger ist.

Geschichte des Apfels von der Steinzeit bis zu den alten Römern

Neolithikum: der Mensch wird seßhaft und pflegt die Landschaft

Kaum hat der Mensch das Jagen und Sammeln aufgegeben und sich am heimischen Herd niedergelassen, beginnt er auch schon, besondere Pflanzen zu hegen und zu pflegen. Er züchtet sie so, daß sie besseren Ertrag bringen, schmackhafter sind, größer werden.

Seit jener Zeit kennt man die Technik des Pfropfens, denn der Apfel ist spalterbig. Zur Verbesserung gewünschter Sorten ist daher eine aufwendige Pflege notwendig.

Ins kalte Germanien allerdings kam der Kulturapfel erst mit den alten Römern. Einen Holzapfelfund aus einer Bandkeramikersiedlung in der Heilbronner Gegend konnte man auf ein Alter von 6000 Jahre datieren.

Der Pomologe: mit Lupe, Messer und Bleistift auf der Suche

 

Was macht eigentlich der Pomologe?

Der Pomologe ist ein interessanter Mensch, denn er beschäftigt sich mit dem Apfel. Doch wann hat er damit angefangen? Dazu müssen wir nun zunächst mal ein paar Jahrhunderte in die Vergangenheit reisen. Nein, nicht bis ganz zurück zu Adam und Eva und dem Apfel vom Baum der Erkenntnis. Das kennen wir ja schon.
Dieses Jahr geht’s zu den alten Römern. Die hatten nämlich eine Göttin namens Pomona, sie war die Göttin der Gartenfrüchte. Ihr Name kommt von pomum, was Baumfrucht oder Obstfrucht bedeutet. Sie hatte sogar einen eigenen Opferpriester, ihren Flamen. Es gab in der altrömischen Tempelwelt zwölf „flamines minores“, und der Flamen Pomonalis war einer davon. 

Fünf Stübchen mit fünf Bübchen - fünf Fragen und fünf Antworten!